Was hat dich motiviert, in die Geschäftsführung zu gehen?

Mich motiviert die Möglichkeit, noch mehr zu bewegen – für unser Team, unsere Kund:innen und die Zukunft unserer Agentur. Employer Branding ist ein dynamisches, vielschichtiges Feld, das weit über klassische HR-Themen hinausgeht. In der Geschäftsführung kann ich strategisch noch stärker Einfluss nehmen und unsere Vision weiterentwickeln.

Gleichzeitig ist es mir wichtig, die Kultur unserer Agentur aktiv mitzugestalten und unsere Werte – wie Teamgeist, Innovation und Authentizität – weiter zu verankern. Ich sehe meine neue Rolle als Chance, frische Impulse zu setzen und unser großartiges Team zu befähigen, mutige und nachhaltige Employer Branding-Lösungen für unsere Kund:innen zu entwickeln.

Deine neue Rolle – was bedeutet das für die Agentur und eure Kund:innen?

Für mich bedeutet dieser Schritt vor allem eines: noch mehr Verantwortung für das, was mir am Herzen liegt – unsere Agentur, unser Team und unsere Kund:innen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen Employer Branding weiterzudenken, neue Impulse zu setzen und vor allem das zu tun, was uns ausmacht: Unternehmen dabei zu helfen, als authentische und attraktive Arbeitgeber sichtbar zu werden.

In meiner neuen Rolle wird sich mein Fokus mittelfristig etwas verschieben. Die Kund:innen, die ich aktuell begleite, können natürlich weiterhin auf mich zählen – ich werde für sie da sein und immer ansprechbar bleiben. Gleichzeitig werde ich zukünftig stärker im Hintergrund wirken, um unser Team strategisch zu unterstützen und meine Expertise dort einzubringen, wo sie den größten Mehrwert schafft.

Ich habe volles Vertrauen in unser großartiges Team. Wir haben fantastische Berater:innen, die unsere Kund:innen mit viel Herzblut und Kompetenz begleiten. Mein Ziel ist es, sie noch mehr zu stärken und ihnen den Raum zu geben, innovative Ideen und Lösungen zu entwickeln.

Mir ist es wichtig, dass wir als Agentur weiterhin nahbar, ehrlich und mutig bleiben – für unsere Kund:innen und füreinander im Team. Denn Employer Branding funktioniert nur, wenn es echt ist, und genau das bleibt unser Anspruch.

Ihr setzt auf das sogenannte Inside Out Employer Branding: Was ist das Besondere? Was ist der Vorteil für eure Kund:innen?

Inside Out Employer Branding bedeutet, dass wir die Arbeitgebermarke nicht einfach von außen überstülpen, sondern aus dem Inneren des Unternehmens heraus entwickeln. Wir arbeiten mit den echten Werten, der Kultur und den Menschen, die das Unternehmen prägen – und das macht den entscheidenden Unterschied.

Der Vorteil für unsere Kund:innen: Sie erhalten eine authentische Arbeitgebermarke, die glaubwürdig ist und langfristig funktioniert. Mitarbeitende identifizieren sich stärker, weil sie sich in der Marke wiederfinden. Gleichzeitig wirkt diese Echtheit auch nach außen – und spricht genau die Talente an, die wirklich passen.

Was uns dabei besonders wichtig ist: Die Arbeitgebermarke muss zuerst intern zum Leben erweckt werden. Das bedeutet, die Mitarbeitenden müssen verstehen, was die Marke bedeutet und warum sie wichtig ist. Sie sollen die Marke nicht nur kennen, sondern sie auch im Arbeitsalltag erleben – sei es in der internen Kommunikation, im Führungsverhalten oder sogar in der Gestaltung der Arbeitsplätze.

Eine Marke, die so von innen herauswächst, wird authentisch und nachhaltig. Das macht sie nicht nur glaubwürdig, sondern auch in jeder Begegnung mit Bewerbenden, Kund:innen und Partner:innen spürbar. Inside Out bedeutet deshalb Employer Branding mit Substanz, das Unternehmen von innen stärkt und außen sichtbar macht.

Was ist Dein Vorteil oder generell der Vorteil von Psycholog:innen im Employer Branding?

Psycholog:innen bringen ein tiefes Verständnis für menschliches Verhalten, Motivation und Unternehmenskultur mit – und genau das ist im Employer Branding entscheidend. Es reicht nicht, oberflächliche Versprechen zu machen; es geht darum, authentische Erlebnisse zu schaffen, die Mitarbeitenden wirklich binden und Talente begeistern.

Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass Psycholog:innen in Workshops, Interviews und Gesprächen die Fähigkeit haben, Vertrauen aufzubauen und zwischen den Zeilen zu lesen. Es geht nicht nur darum zu fragen: ‚Was schätzt du am meisten?‘ – sondern subtilere Dynamiken zu erkennen. Zum Beispiel, wenn Mitarbeitende häufig lange E-Mails schreiben oder unnötige Abstimmungsschleifen drehen. Für eine Außenstehende mag das nach Bürokratie klingen, aber ein psychologisches Gespür könnte darauf hinweisen, dass es an klaren Entscheidungsstrukturen fehlt oder die Mitarbeitenden Angst vor Fehlern haben. Solche Verhaltensweisen geben wertvolle Hinweise auf unbewusste Blockaden in der Unternehmenskultur.

Mein Vorteil ist, dass ich genau diese Muster erkenne und Unternehmen helfe, sie nicht nur zu adressieren, sondern auch Lösungen zu entwickeln, die wirklich greifen. So entstehen Employer Branding-Konzepte, die nicht nur attraktiv aussehen, sondern tatsächlich gelebt werden – nachhaltig und wirkungsvoll, von innen nach außen.

Warum ist Employer Branding gerade in Krisenzeiten für Unternehmen so wichtig?

In Krisenzeiten wird Employer Branding oft als ‚nice to have‘ betrachtet – dabei ist es gerade dann ein entscheidender Stabilitätsfaktor für Unternehmen. Menschen sehnen sich in unsicheren Zeiten nach Orientierung, Sicherheit und Sinn. Eine starke Arbeitgebermarke gibt genau das: Sie schafft Vertrauen, gibt den Mitarbeitenden Halt und zeigt eine klare Perspektive auf. Unternehmen, die jetzt bewusst in ihre Markenidentität investieren, signalisieren: ‚Wir stehen zusammen – und wir haben einen Plan.‘

Zudem hat Employer Branding eine immense Wirkung auf die Unternehmenskultur. Unsicherheit führt häufig zu Verunsicherung, sinkendem Engagement und Fluktuation. Ein konsistentes, authentisches Employer Branding kann dem entgegenwirken, indem es die emotionale Bindung stärkt und den Fokus auf gemeinsame Werte lenkt. Mitarbeitende, die sich verstanden und wertgeschätzt fühlen, bleiben motivierter und resilienter – ein entscheidender Erfolgsfaktor, um durch herausfordernde Zeiten zu navigieren.

Nicht zuletzt beeinflusst eine klare Arbeitgebermarke auch die externe Wahrnehmung. Gerade jetzt schauen Talente und Märkte genau hin, wie Unternehmen mit Krisen umgehen. Wer Haltung zeigt, transparent kommuniziert und seinen Werten treu bleibt, positioniert sich langfristig als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein Wettbewerbsvorteil, der nicht zu unterschätzen ist.

Kurz gesagt: Employer Branding in Krisenzeiten ist kein Luxus, sondern eine strategische Notwendigkeit – für die Menschen im Unternehmen und für die Zukunftsfähigkeit des gesamten Geschäfts.

Welche aktuellen Herausforderungen siehst du für Unternehmen in Sachen Arbeitgeberattraktivität?

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, sich in einem extrem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt zu behaupten, in dem klassische Benefits allein nicht mehr ausreichen. Kandidat:innen suchen nicht nur nach attraktiven Gehältern, sondern nach echtem Purpose, Flexibilität und einer Unternehmenskultur, die zu ihren Werten passt. Die größte Herausforderung ist es, authentisch zu bleiben und Versprechen auch wirklich einzulösen – denn Fehleinschätzungen oder Diskrepanzen zwischen Kommunikation und gelebter Realität werden schnell entlarvt.

Hinzu kommt die Notwendigkeit, agil auf sich ständig verändernde Erwartungen zu reagieren – sei es durch den Wunsch nach mehr Remote-Work-Optionen, nachhaltige Unternehmenspraktiken oder eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Unternehmen müssen lernen, nicht nur zu kommunizieren, sondern zuzuhören: Was bewegt ihre Mitarbeitenden wirklich? Wer dies versteht und ernst nimmt, bleibt attraktiv und kann sich langfristig erfolgreich positionieren.

Gleichzeitig wird es immer wichtiger, Employer Branding als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie zu begreifen – und nicht nur als kurzfristige Recruiting-Maßnahme. Wer Employer Branding langfristig denkt, wird nicht nur die richtigen Talente gewinnen, sondern auch die bestehende Belegschaft stärker binden und motivieren.

Welchen Rat würdest du Unternehmen geben, die Employer Branding noch unterschätzen?

Mein Rat: Wartet nicht, bis es zu spät ist. Employer Branding ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Erwartungen an Arbeitgeber. Wer seine Arbeitgebermarke dem Zufall überlässt, riskiert nicht nur unbesetzte Stellen, sondern auch ein sinkendes Engagement und verlorene Talente.

Employer Branding ist eine Investition mit messbarem Return on Investment. Unternehmen, die Employer Branding vernachlässigen, zahlen am Ende drauf – sei es durch hohe Fluktuation, steigende Recruiting-Kosten oder verlorene Produktivität. Studien zeigen, dass eine starke Arbeitgebermarke die Kosten pro Einstellung um bis zu 50 % senken kann, da sich mehr qualifizierte Kandidat:innen proaktiv bewerben und weniger Geld für teure Recruiting-Kampagnen ausgegeben werden muss.

Zudem bleiben zufriedene Mitarbeitende länger im Unternehmen – das reduziert nicht nur die Fluktuationskosten, sondern erhöht auch die Produktivität und Innovationskraft. Unternehmen mit einer starken Employer Brand haben bis zu 28 % weniger Fluktuation, was durchschnittlich Kosten in Höhe von bis zu 50.000 € pro Position spart.

Eine positive Arbeitgebermarke steigert zudem nicht nur die Bewerbungszahlen, sondern auch die Qualität der Bewerbungen. Weniger Fehlbesetzungen bedeuten weniger Onboarding-Aufwand und höhere Effizienz.

Das Ganze kann man noch unendlich weiter ausführen, deshalb vielleicht zusammenfassend gesagt: Wer in Employer Branding investiert, spart langfristig Kosten und stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit – denn zufriedene, engagierte Mitarbeitende sind der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

Was können eure Kund:innen in Zukunft von euch erwarten?

Unsere Kund:innen können in Zukunft vor allem eines erwarten: Employer Branding, das wirkt – authentisch, nachhaltig und zukunftsorientiert. Wir setzen weiterhin auf eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit, in der wir gemeinsam mit unseren Kund:innen individuelle Lösungen entwickeln, die echten Mehrwert schaffen.

Wir werden noch stärker auf datenbasierte Insights setzen, um Employer Branding messbar zu machen und zielgerichtete Strategien abzuleiten. Gleichzeitig bleiben wir unserer Überzeugung treu, dass Employer Branding emotional berühren muss – durch authentische Geschichten, die Unternehmen nahbar machen und Talente langfristig binden.

Innovation bleibt ein wichtiger Fokus: Wir beobachten Trends genau und entwickeln kreative, mutige Ansätze, die sich an den realen Bedürfnissen der Menschen orientieren. Unsere Kund:innen können sich darauf verlassen, dass wir sie strategisch auf ihrem Weg zu einer starken Arbeitgebermarke begleiten.